Zwei Erzählkünstlerinnen erzählen, formen, bauen, hämmern, wickeln und sägen eine Geschichte und die Kinder machen gleich mit. Sie färben das Clownkostüm, schleifen Krokodilzähne, wirbeln Schneeflocken durch die Luft und füttern die Tiere im Stall. Gemeinsam bauen alle Figuren und Bühnenbild, spielen Szenen und tauchen tief in die Geschichte ein.

Das Besondere an den Werktheatergeschichten ist die Aktivierung der Kinder: Während sie mitgestalten und -spielen, erleben sie die Geschichte ganzheitlich. Das kommt auch jungen und sprachlich schwächeren Schüler/innen zugute.

Die Lehrperson wählt vorab eine Geschichte. Werktheatergeschichten zur Auswahl:

Schneeflockengeschichte («Es klopft bei Wanja in der Nacht» von Tilde Michels) 

Eine Kartonschachtel versinnbildlicht die Holzhütte von Wanja, die mitten im Wald steht. Wir erzählen die Geschichte einer kalten Winternacht, in der es stürmt und schneit. Die Kinder verwandeln sich in Hasen, Füchse und Bären und suchen Schutz bei Wanja. Wir sägen, klopfen, tönen alle gemeinsam die verschneite Geschichte und bauen eine selbstgewählte Tierfigur aus Karton und Stoff.

Eiergeschichte («Gackitas Ei» von Elisabeth Stiemert)

Die Geschichte entsteht auf einem grossen Blatt Papier. Die Kinder gestalten die Figuren, bauen das Bühnenbild und gemeinsam verwandeln wir uns in das immer grösser werdende Krokodil. Immer wieder schlüpfen wir in die Figuren und helfen dem armen Huhn Gackita, das von seinen Schwestern ausgelacht wird.

Kommodengeschichte («Lotta zieht um» von Astrid Lindgren) 

Im Kreis steht eine weisse Kommode. Lotta schläft in einer Schublade. Sie träumt etwas Schreckliches, erwacht mit schlechter Laune und beschliesst von zuhause auszuziehen. Wir verwandeln das Möbelstück in ein Kinderzimmer oder eine Scheune voller Krimskrams, aus einer Schublade springt plötzlich ein bellender Hund, in der anderen ist winziges Puppengeschirr verstaut. Die Kinder spielen und bauen mit und schlüpfen selbst in die Rolle der kleinen Lotta, die wütend durch den Garten stampft.